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Das Herzstück nachhaltiger Infrastruktur

5 Fragen an die Geschäftsführung der Schüßler-Plan infratec

Im Gespräch mit Bernd Wagenbach und Wolfgang Keck,
Geschäftsführer der Schüßler-Plan infratec GmbH.

Interview | Pia Langmann und Keith Egloff

Wir befinden uns in Mitten einer Energie-​ und Verkehrswende – eine funktionierende und vor allem nachhaltige Infrastruktur ist das Gebot der Stunde. Warum ist der Bereich der Technischen Ausrüstung in diesem Kontext so elementar?

Wolfgang Keck: Eine nachhaltige und leistungsstarke Infrastruktur sichert unsere künftige Mobilität und Versorgung. Die Technische Ausrüstung ist die „Intelligenz“ der Infrastruktur. Verkehr funktioniert nur mit der entsprechenden technischen Ausrüstung der jeweiligen Verkehrssysteme. Die Schienenverkehrsanlagen stellen dabei besondere Anforderungen an die Technische Ausrüstung dar. Der Betrieb einer Eisenbahntrasse erfordert neben der Oberleitung für die Energieversorgung der Züge auch die Elemente der Leit- und Sicherungstechnik für einen sicheren Zugbetrieb sowie Elemente der Telekommunikationstechnik. Auch die Elektrotechnischen Energieanlagen, beispielsweise für den Betrieb von Weichenheizungsanlagen, sind ein wichtiger Baustein im Gesamtkonstrukt der Schieneninfrastruktur.

Was gab den Anstoß, die Schüßler-Plan infratec GmbH zu gründen? Und warum gerade jetzt?

Bernd Wagenbach: Da muss ich etwas ausholen: Bei Schüßler-Plan haben wir schon immer den Anspruch, unseren Kunden ein 360°-Leistungsspektrum im Bauingenieurwesen anzubieten. In den vielen Jahren unseres Bestehens haben wir unser Leistungsangebot stets den zunehmenden Anforderungen unserer Kunden an eine „Leistung aus einer Hand“ angepasst und können heute innerhalb der Schüßler-Gruppe Planungs-, Beratungs-, Steuerungs- und Überwachungsleistungen in annähernd allen bautechnischen Bereichen anbieten.

Die Leistungen der Technischen Ausrüstung von Infrastrukturprojekten hatte Schüßler-Plan bislang ganz bewusst nicht im Portfolio – das wurde in der Vergangenheit entweder seitens der Kunden in Eigenleistung bzw. mit Unterstützung durch Dritte in deren direktem Auftrag oder von durch uns gebundene Fachunternehmen im Nachunternehmerverhältnis erbracht. Das soll sich nun ändern. Die Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaften übertragen bestehende Aufträge der Technischen Ausrüstung bereits an die Schüßler-Plan infratec.

© Dawin Meckel

Leistungen der Technischen Ausrüstung sind mittlerweile auch bei der Ver- und Entsorgung, Energie- und Netzinfrastruktur oder Kommunikation im Ingenieurvertrag integriert. 

Wolfgang Keck: Wie eingangs bereits gesagt, steht auch der Markt, in dem wir uns täglich behaupten müssen, aktuell ganz im Zeichen der Energie-​ und Verkehrswende. Die zu deren Umsetzung erforderlichen zahlreichen Infrastrukturprojekte stellen uns alle vor große Herausforderungen. Wir haben erkannt, dass die Branche mit Blick auf die Planung der Technischen Ausrüstung zudem vor großen Ressourcenproblemen steht und dem Bedarf nicht mehr im geforderten Umfange gerecht wird. Um Abhängigkeiten zu minimieren, Effizienz zu steigern und unserem Anspruch als „Generalplaner“ zu genügen, haben wir uns entschlossen, die Schüßler-​Plan infratec zu gründen. Und so kam RUBI Bahntechnik ins Spiel.

Stichwort RUBI Bahntechnik. Wie kam der Kontakt zu Ihrem Gründungspartner zustande und wie ergänzen sich die beiden Unternehmen?

Bernd Wagenbach: Es sind immer die Menschen, die mit vergleichbaren Werten und Unternehmensphilosophien zusammenfinden und gemeinsam stärker sind. Mit dem Unternehmen RUBI Bahntechnik, als eines der führenden Büros für die Planung der technischen Streckenausrüstung in der Schweiz, haben wir genau den Partner gefunden, der unsere Vision einer starken Schüßler-Plan infratec auf dem deutschen Markt teilt und unterstützt. Schüßler-Plan bringt sich in das gemeinsame Unternehmen mit seiner Erfahrung und dem Netzwerk als einer der führenden Infrastrukturplaner in Deutschland ein. RUBI Bahntechnik ermöglicht aufgrund der ausgeprägten Fachexpertise auf dem Bereich der Technischen Ausrüstung und deren Erfahrung in der Bearbeitung grenzüberschreitender Infrastrukturprojekte einen „Warmstart“ des jungen Unternehmens. Eine Win-Win-Situation für beide Seiten!

Der Fachkräftemangel betrifft uns genauso wie jedes andere Ingenieurunternehmen.

© Dawin Meckel

Was sind insbesondere momentan in der Anfangsphase Ihre größten Herausforderungen?

Wolfgang Keck: Die größte Herausforderung ist das Thema des Personalaufbaus und der Personalentwicklung. Bereits in den ersten Monaten ist es uns gelungen, zertifizierte Mitarbeiter für die Schüßler-Plan infratec zu gewinnen. Die Bearbeitung aller aktuellen und kommenden Projekte erfordert jedoch einen weiteren erheblichen Personalaufbau und so liegt unser Fokus der kommenden Monate eindeutig auf der Personalgewinnung.

Der Fachkräftemangel ist allgegenwärtig. Was bedeutet das konkret für die Wachstumsstrategie der Schüßler-Plan infratec?

Bernd Wagenbach: Der Bedarf an Planungs-, Beratungs-, Steuerungs- und Überwachungsleistungen ist im Bereich der Technischen Ausrüstung momentan und aus unserer Sicht auch in den nächsten zehn bis 15 Jahren sehr hoch. Bereits in den ersten Wochen nach Gründung konnten wir erste Aufträge akquirieren. Neben Projekten braucht es aber selbstverständlich auch Mitarbeiter*innen – und der Fachkräftemangel betrifft uns genauso wie jedes andere Ingenieurunternehmen. Das Wachstum der Schüßler-Plan infratec ist somit vorrangig von der Verfügbarkeit geeigneter Arbeitskräfte abhängig. Um hier Abhilfe zu schaffen, investieren wir gezielt in die Aus- und Weiterbildung entsprechender Fachkräfte. Im Januar konnten wir hierzu beispielsweise eine Kooperationsvereinbarung mit der HTW Dresden abschließen. 

Wolfgang Keck: Die Technische Ausrüstung ist zudem ein Bereich, der sich in Zeiten der zunehmenden Digitalisierung rasant weiterentwickelt und selbstverständlich ist es unser Anspruch, hier immer auf dem aktuellen Stand der Technik zu sein. Daher werden wir das bereits umfangreiche Angebot unsere Schüßler-​Plan Akademie um die Aspekte der Technischen Ausrüstung erweitern. Somit stellen wir schon heute die Weichen für unsere Mitarbeiter*innen von morgen.

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